Thromboseneigung

Mit dem Begriff Thromboseneigung bzw. Thrombophilie wird eine Neigung zu einer überschießenden Gerinnung bezeichnet, die zu einer untypischen bzw. unphysiologischen Gerinnselbildung führen kann. Ein Gerinnsel, das mit dem Blutstrom schwimmt, bis es irgendwo im Körper an einer engen Stelle hängenbleibt, wird dabei als Embolie bezeichnet (z.B. Lungenembolie). Ein Gerinnsel, das auch an seinem Entstehungsort gefunden wird, heißt Thrombose.

Eine Thromboseneigung kann angeborenen sein, dann spricht man von einer hereditären Thrombophilie. In diesem Fall finden sich häufig mehrere Mitglieder innerhalb einer Familie, die von Thrombosen oder Embolien betroffen sind. Sie kann aber auch im Laufe des Lebens erworben sein.

Eine Thrombose ist als die pathologische Gegenwart eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäß definiert. Venöse Thrombose (Gerinnsel in einer Vene) und arterielle Thrombose (Gerinnsel in einer Schlagader, s. Bild: A zeigt eine Schlagader mit ihrer sehr dicken Wand, B zeigt eine Vene, die typischerweise sehr dünn ist) werden als unterschiedliche Krankheitsformen betrachtet, die verschiedene pathogene Mechanismen und verschiedene zugrunde liegende Risikofaktoren haben.

Das geschätzte jährliche Auftreten von venösen Thromboembolien in <40 Jahre alten Personen ist 1 pro 10 000,  in jenen >75 Jahren ist es 1 pro 100. Die Thrombose ist eine komplexe und episodische Krankheit, bei der ein erneutes Auftreten verbreitet ist.

In diesem Kapitel erhalten Sie Details zur Pathophysiologie der Thrombophilie, zu diagnostischen und therapeutischen Optionen. Außerdem werden verschiedene Krankheitsbilder der erworbenen und angeborenen (hereditären) Thrombophilie dargestellt.

 

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